Was, wenn ich hochsensibel bin?

Patricia Bittenbinder
|
15. Juli 2022

Wie ich Ebbe und Flut in mir erlebe

Ein guter morgen beginnt…

Du startest mit guter Laune, einem Lächeln im Gesicht und mit viel Energie in den Tag. Schon auf der Arbeit merkst du, dass deine Kollegen alles andere als gut gelaunt sind. Sie meckern und nörgeln und alles ist nicht zufriedenstellend. Und da sind auch noch die Kunden, die immer alles besser wissen oder nur ihren Willen durchsetzen wollen.

Trotz all diesen „negativen“ Einflüssen bleibt deine Energie und Laune gut. Du merkst vielleicht ein Ziehen in Richtung „Negativität“, aber du kannst dem aktuell noch widerstehen.

Der Tag schreitet weiter voran und du merkst, wie du dich von den Kunden und den Kollegen immer weiter die Abwärtsspirale hinunterziehen lässt. Druck und Widerstand werden immer stärker. Denn du fühlst dich alleingelassen, du musst alles selbst machen, rennst von Punkt A zu X und wieder zurück zu B und gehst ans Telefon, das andauernd klingelt. Von deinen Kollegen brauchst du keine Hilfe zu erwarten, denn die trinken Kaffee, quatschen miteinander oder sind urplötzlich verschwunden.

…doch die Stimmung kippt…

So langsam wirst du wütend und deine Gedanken im Kopf werden immer lauter:

„Immer muss ich das allein machen. Nie bekomme ich Hilfe. Wenn ich mal etwas trinken möchte, werde ich mit strafenden Blicken angeschaut.“

Doch die Wut und die Gedanken schiebst du weiterhin beiseite, es muss ja weitergehen und sich beschweren bringt eh nichts, denn du wirst eh nicht wahrgenommen bzw. ernst genommen.

Jedoch ist auch bei dir irgendwann der Punkt erreicht, wo es nicht mehr geht und du von deinen Gefühlen überflutet wirst. Nur eine weitere Sache genügt und du explodierst wie ein Vulkan.

Die ganze angestaute Wut überflutet dein Körper und bricht aus dir heraus. Deine Kollegen wissen jetzt gar nicht, was mit dir los ist. Zumal du auch nichts gesagt hast, dass dir dieses oder jenes missfällt oder du Hilfe benötigst.

…und die Emotionen übernehmen die Kontrolle.

Die Tränen schießen dir ins Gesicht, weil du nicht mehr kannst. Und dass du so ausbrichst, macht es auch nicht besser, im Gegenteil, du wirst immer wütender, jetzt aber auf dich, weil du so reagierst. Du steigerst dich immer weiter hinein und deine Kollegen, die dir jetzt endlich mal helfen wollen, machen die Situation auch nicht besser. Du musst da jetzt allein durch.

Selbst beim Schreiben dieser Zeilen fühle ich die Situationen und Gefühle sehr präsent in mir. Wut und Trauer sind stark in mir vertreten, doch ich habe gelernt sie, als ein Teil von mir zu akzeptieren. Zumal viele Menschen Wut und Trauer als negativ empfinden. So ging es mir auch lange Zeit, aber mittlerweile habe ich in diesen Gefühlen einen Schatz entdeckt.

Es gibt einen Ausweg aus der Abwärtsspirale…

Die Wut ist so enorm kraftvoll und energiereich. Fühl dich doch einmal in eine Situation hinein, wo du so richtig wütend warst? Während dieses „Wutanfalls“ fühlst du dich mit viel Energie und Kraft versorgt. Du hast Power. Habe ich recht? Ist das schlecht? Ich denke nicht. Denn auch wenn die Wut sich wie ein innerer Vulkan anfühlt, der kurz vor dem Ausbrechen ist, besitzt sie pure Energie. Und wenn du erst einmal durch die Wut hindurchgegangen bist, sie gefühlt, wahrgenommen und angenommen hast, wirst du den Schatz dahinter fühlen. Ich kann dir nur sagen, dass es einfach magisch und wundervoll ist, wenn sich die Wut in pure Energie transformiert.

Genauso verhält es sich mit der Trauer. Und ich meine jetzt nicht die Trauer, wenn du ein Liebesfilm guckst und das Paar sich trennt oder wenn du Zwiebeln schneidest.

Nein, ich meine die Trauer, die tief in dir drinsteckt. Die Trauer, die dich überkommt, wenn z.B. eine dir nahestehende Person ganz plötzlich verstirbt. Oder eben die Trauer, die aus der Wut heraus entsteht, weil es einfach zu viel ist, was du da gerade fühlst. Auch hier klingt das erstmal nicht so schön, aber wie hast du dich gefühlt, wenn du dich mal so richtig ausgeheult hast? Genau, du fühlst dich danach sehr gut. Deine Tränen sind eine natürliche Reinigungsfunktion und eine Art Ventil für deine aufgestauten Gefühle. Und ist das Ventil offen, kann der gesamte Druck entweichen und man fühlt sich einfach viel besser.

…und ich möchte dir dabei helfen

Tränen sind keine Schwäche!!! Gefühle zu zeigen ist keine Schwäche!!! Deine Sensibilität ist ein Geschenk!!!

Es ist nicht so einfach aus diesem „Zustand“ der Abwärtsspirale herauszukommen, da es immer wieder Menschen und Situationen gibt, die dich da hineinziehen wollen. Einfach, weil man nichts anderes kennt. Es gibt aber Wege und Möglichkeiten, sich wieder mit seinen Gefühlen und Emotionen zu verbinden, sie zu fühlen und sie wieder anzunehmen. Denn sie sind ein Teil von dir. Und wenn wir ehrlich sind, möchten wir nicht gegen uns selbst kämpfen, oder? Ich begleite dich sehr gerne, damit du dein Me(e)hr entdecken kannst.

Schön, dass es dich gibt.

Deine Patricia

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